Saisonspiele 2023/24

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Hallensprecher im Außendienst wird präsentiert von

zwgvon Conrad Hipp

Meine Reise führt mich diesmal gar nicht so weit weg von der Heimat. Eigentlich geht´s nur ins Wohnzimmer, in die Paul-Schumann-Halle. Dort wartet Marcel Graß auf mich. Er spaziert vor der Halle rum, liest im Schaukasten, er grinst breit. Wir gehen in die Halle, er nimmt auf der Bank Platz. "Auf der Bank hab ich ja damals nicht so viel gesessen", sagt er genauso frech, wie er damals schon war. "Hier werden Erinnerungen wach. Ich habe hier viele schöne Spiele erlebt. Ein schönes Gefühl." Marcel erinnert sich an die tolle Stimmung bei den Heimspielen, an die vielen schönen Spiele in der Verbandsliga Süd.

"Teddy" erzählt, dass er in Wünsdorf "den Spaß am Handball wieder gefunden" hat. "Bestimmt vermiss ich auch den total verrückten Hallensprecher, der ja bei fast jeder Trainingseinheit anwesend war", sagt er und klopf mir auf die Schulter.

Sein schönster Moment war, als er neu ankam. "Ich wurde hier sofort gut aufgenommen und habe mich sehr wohl gefühlt. Das erste Heimspiel werde ich nie vergessen. Die Stimmung war einfach toll und diese Offenheit hier nach dem Spiel. Auch mir als Neuer gegenüber, dass war schon toll. Eigentlich kannte man mich ja gar nicht oder nur als Gegner, jetzt war ich sofort einer vom Rudel. Man kam auf mich zu, auch wenn man nix von mir wusste. Das war toll, so mit offenen Armen begrüßt zu werden."

Marcel erinnert sich gern an die Jubiläumssaison 2009/2010, in der er mit den Wölfen zwar den Aufstieg verpasste, aber dennoch eine schöne Zeit hatte. Nachdem er nach einer Spielzeit nach Finsterwalde zurückkehrte machte er seine Ausbildung und sein Studium fertig, arbeitet mittlerweile als Vermögensberater. Damals wie heute ist Jugendtrainer in Finsterwalde, coacht die C- und die B-Jugend der Grün-Weißen. Teddy hat sich nicht viel verändert. Er sprudelt vor guter Laune, hat immer einen flotten Spruch drauf. Er greift natürlich auch noch selbst zum Ball. Mit Grün-Weiß Finsterwalde zockt er in der Verbandsliga Süd, "wenn alles klappt noch 4 oder 5 Jahre". Danach soll Schluss sein. "Ich möchte aber gerne nochmal mit den Jungs, die ich jetzt trainiere, zusammen in der ersten Mannschaft spielen", hat der sich auf die Karte geschrieben. "Danach gehe ich in die zweite Mannschaft und versuche, der Jugend den Sprung in den Erwachsenenbereich zu erleichtern", erzählt er.

Auch wenn er das Rudel schon einige Zeit wieder verlassen hat, steht der Draht zu einigen noch. "Mit dir habe ich ja noch Kontakt... Und sonst ab und zu zu Jan-Eike und Steven, der ja mit Schöneiche gegen unsere Zweite spielt." Sonst hält sich der Kontakt in Grenzen.

"Beim ersten Wiedersehen haben wir verloren"

Nach dem Aufstieg der Wölfe sah er sein altes Rudel wieder. In der Brandenburgliga waren die alten Mitspieler plötzlich Gegner. "Ich bin ja damals auch einige Male als Zuschauer gekommen um zu sehen, wie es läuft. Ich hab mich sehr über den Aufstieg gefreut", erzählt Teddy. "Mittlerweile kriege ich es zeitlich leider nicht mehr, öfter zu kommen." An das Wiedersehen mit den Wölfen auf dem Feld erinnert Graß sich ebenfalls noch. "Wir haben verloren". Mit wir meint er in diesem Moment Finsterwalde, die im Abstiegskampf wichtige Punkte gegen die Wölfe gelassen haben. "ich war natürlich hoch motiviert und hab mich wahnsinnig gefreut, gegen sie zu spielen." Immerhin: Auch Finsterwalde schaffte trotz der Pleiten gegen Wünsdorf den Klassenerhalt.

Als er von dieser Zeit erzählt, kommt natürlich die Frage auf, ob er je an eine Rückkehr dachte. "Nein!" ist die kurze und knappe Antwort. Sie kommt entschlossen und ist keineswegs gegen den Verein gerichtet. "ich hätte ein Jahr rangehangen, wenn wir aufgestiegen wären", erklärt er seine Begründung. "Man darf aber eben nicht vergessen, dass ich dreimal die Woche über eine Stunde Autofahrt in Kauf genommen habe um zur Halle zu kommen." Und den gleichen Weg wieder zurück... "Das ist auf Dauer schon ziemlich heftig", sagt er. Denn dazu kam, dass er in Finsterwalde weiterhin Jugendtrainer blieb und damit auch die restlichen Abende der Woche ausgebucht waren. Dann begann auch das Studium in Dresden. "Von Dresden dann zum Training nach Wünsdorf zu kommen, ist ja irre", meint er und hat damit völlig Recht. "Ich habe hier trotzdem ein unvergessliches Jahr erlebt", fügt er hinzu. "Es hat mich weitergebracht, vor allem menschlich", sagt er. Eine Rückkehr wird es auch in Zukunft nicht geben. Sein Plan für seine restliche Karriere steht! "Trotzdem bin ich immer wieder gern hier". Das glaube ich ihm, denn dazu hatte Ted damals auch einfach zu viel Spaß in dieser Truppe.

Natürlich wecken die Erinnerungen auch Sehnsüchte... Marcel denkt drüber nach, mit wem er gern nochmal auf der Platte stehen würde. Neben Alex Wulff, Dennis hHaupt, Thorsten Reiche und Wolfram Schroff betont er einen Spieler ganz besonders. "Er ist ein sehr guter Spieler und vor allem einer der wenigen Rückraumspieler, die es wirklich verstehen, mit dem Kreisläufer zu arbeiten".

Er meint Jan-Eike Albrecht. "Mit dem habe ich mich immer super verstanden. Ich glaube so, schlecht sah unser Zusammenspiel von draußen nicht aus", sagt Graß und dann kommt der Satz, der für mich zur Herausforderung wird. "Also, wenn du bei der Stadtmeisterschaft eine Mannschaft stellst und Jan-Eike in dein Team holst, bin ich auf jeden Fall dabei." Alles klar, Teddy... Dann beenden wir unser Gespräch, ich muss an der Verpflichtung von Jan-Eike arbeiten... Mal gucken, ob es was wird...

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