"Der Abstiegskampf wäre erst vorbei, wenn wir Erster wären“
Emotionales Duell um den Klassenerhalt
21:23! Es war der erste Fingerzeig der Wölfe, dass sie in der Landesliga konkurrenzfähig sind. Trotz der Hinspiel-Niederlage gegen Eintrach Ortrand zeigte Wünsdorf endlich die nötigen Ansätze...
Der Sieg bedeutete für Ortrand die Punkte zwei und drei, das war Ende September. Seitdem buchte die Eintracht nur noch fünf weitere Punkte auf ihr Konto, der MTV zwölf!
Für Wölfe-Trainer Denny Philipp wird das Duell bei der Eintracht eine Begegnung mit der Heimat. „Es ist mein erstes Meisterschaftsspiel bei dem Verein, wo ich das Handball-ABC gelernt habe“, sagt Philipp vor der Partie. Ausgerechnet am Valentinstag besucht der Coach nun „seinen Ex“ zu Hause. „Das ist natürlich ein besonderes Spiel für mich, auch als Trainer. Ein komisches Gefühl“, so Philipp, der in seiner Heimat den fünften Sieg in Folge feiern will.
Ralf Karg, Torsten Rasper und Christopher Schmeißer fehlen dabei krankheitsbedingt, Jan Reichtert ist nach erfolgreicher Leisten-OP zurück im Aufbautraining, aber noch einiges entfernt von der Wettkampfform. Kreisläufer Andreas Apel ist im Urlaub, Max Werner fehlt genauso wie der zuletzt starke Marko Fredrich berufsbedingt. Trotzdem ist Heimkehrer Philipp optimistisch. „Wir können alles kompensieren, die Jugend ist jetzt gefragt und darf sich beweisen“, sagt der Trainer, der mit Marius Luchmann und Levent Altin zwei Nachwuchsspieler mitnimmt. Luchmann hatte zuletzt gute Ansätze gezeigt, Altin sich nach langer Zeit zurück in den Kader gespielt.
Trotz Optimismus hat das Gastspiel in Ortrand einige Tücken. In sechs Heimspielen holte die Eintracht fünf von zwölf möglichen Punkten (zwei Siege, ein Remis), eine klare Angelegenheit war es jedoch nie. Nur zwei Spiele endeten mit fünf Toren Unterschied, bei zwei Spielen betrug die Differenz sogar nur zwei Treffer, das Unentschieden gegen die Lausitzer Wölfe spiegelt die Spannung der Heimspiele ebenfalls wider.
Vorteil für Ortrand: In der Pulsnitzhalle wird ohne Haftmittel gespielt, ungewohnt für den MTV. „Wir müssen gucken, wie wir ins Spiel kommen, aber sonst stehen die Chancen gut, da wir als Team sehr gut funktionieren“, sagt Rückraum-Schütze Marcel Missal.
Trotz der guten Tabellensituation redet man beim MTV immer noch "nur" vom Klassenerhalt. Auf Rang fünf hat der MTV nur sechs Zähler Vorsprung auf den Vorletzten Bad Liebenwerda. „Natürlich reden wir noch vom Klassenerhalt, weil die Liga sehr eng ist. Auch Platz fünf ist noch nicht das rettende Ufer“, sagt Torwart Nils Barsch, der wie Philipp in seine alte Heimat zurückkehrt. „Der Abstiegskampf wäre erst vorbei, wenn wir Erster wären“, so der Keeper, der die besondere Vorfreude des Trainers teilt. "Die Vofreude ist besonders groß, weil es gegen die alten Kollegen geht. Das ist immer schwierig, aber auch was ganz Besonderes".
Auch die daheim gebliebenen drücken natürlich die Daumen und sind optimistisch. „Die lassen sich das nicht mehr nehmen, dieses Gefühl des Sieges. Da ist doch so eine geile Truppe zusammengewachsen. Ich schätze, wir gewinnen mit sieben“, sagt Rückraum-Spieler Ralf Karg, der wegen den Spätfolgen einer Grippe noch nicht wieder im Kader steht.
Die Partie wird geleitet von Jürgen Frind und Christian Rasemann vom Tabellenführer Germania Massen. Anpfiff in der Pulsnitzhalle Ortrand ist am 14. Februar um 18.30 Uhr.