Saisonspiele 2023/24

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Debütantin Angelique Lenke im Interview

„Die Gegner wissen, dass wir nicht ohne sind“

lenke parade

Nur drei Tage nach ihrem 16. Geburtstag durfte Angelique Lenke erstmals bei einem Pflichtspiel im Tor der MTV-Frauen ran. Endlich! Fast ein Jahr musste „Ange“ zuschauen. Am 16. April 2016 stand sie letztmals in einem Punktspiel im Kasten – verlor damals mit der weiblichen B-Jugend 10:11 gegen den MBSV Belzig. Jetzt ist sie zurück im Tor – und zwar in dem der Frauen. Dort feierte sie ein Traum-Debüt. Beim ersten Spiel gab es einen 37:14-Kantersieg gegen den SC Trebbin und dazu sogar noch ihr erstes Tor. Und aus dem Glück heraus entstand gleich der Spruch, der zur Schlagzeile für den Spielbericht wurde. Gelungener Auftritt, der es verdient, nochmal nachzuhaken. Im Interview mit Conrad Hipp wertet die Debütantin ihr erstes Spiel aus, spricht über ihre Rolle in der Zukunft und den Konkurrenzdruck im Team.

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zurawski 2016

Ange, Glückwunsch zum Debüt. Wie haben sich die ersten Schritte auf den Frauen-Parkett angefühlt?
Angelique Lenke (16): Danke. Die ersten Schritte waren sehr gut. Ich war sehr heiß darauf, endlich wieder zu spielen. Nach fast einem Jahr Pause ist das alles natürlich eine besondere Ehre. Ich habe ja bereits vorher schon mit den Frauen zusammen bei Testspielen gespielt, das war auch toll.

Was war jetzt beim ersten Pflichtspiel anders?
Lenke: Der Wille zu gewinnen ist eigentlich immer da. Aber es geht eben um Punkte und einen guten Platz.

Wie zufrieden bist du mit deinem ersten Auftritt?
Lenke: Eigentlich bin ich sehr zufrieden mit meinem 1. Auftritt. Die Bälle, die reingingen, waren richtig miese Bälle und schwer rauszufischen.

Ihr wart zu dritt im Tor. Wie groß ist da im Vorfeld die Hoffnung, überhaupt zu spielen?
Lenke: Die Hoffnung war natürlich sehr groß. Sabine und Alina haben vorher sehr gute Arbeit geleistet und daher war es für mich schwer, dort anzuknüpfen.

Was war größer? Aufregung oder Vorfreude?
Lenke: Die Vorfreude war größer. Ehrlich gesagt war ich auch gar nicht aufgeregt.

Wie kommts?
Lenke: Naja dadurch, dass ich mich schon sehr wohl fühle in diesem Team und sie mir alle den Rücken stärken, brauchte ich nicht aufgeregt sein. Wir kennen uns ja nun alle auch schon.

Du hast am Ende sogar ein Tor gemacht. War das vorher abgesprochen dass du einen Siebenmeter werfen darfst?
Lenke: Nein, das war nicht abgesprochen. Als der Schiri gepfiffen hat, hat Kilian sehr nachdenklich geguckt. Dann meinte Buby: „Lass doch Ange werfen.“ Dann hat er mich nach vorn geschickt und dann stand ich da.

lenke 7er

Und hast ihn eiskalt versenkt...
Lenke: Ich war ziemlich angespannt und wollte dieses Ding einfach nur reinmachen, weil so eine Chance bekommt kaum ein Torwart bei seinem 1. Spiel.

Wie groß war die Angst, den zu verballern?
Lenke: Sehr groß!

Du trainierst schon einige Zeit bei den Frauen mit. Wie gut hat das Zusammenspiel mit der Abwehr schon geklappt?
Lenke: Das Zusammenspiel mit der Abwehr hat von Beginn an gut funktioniert. Die Mädels fassen sehr gut zu und leisten schöne Arbeit.

Das erste Spiel und dann den Gegner gleich so historisch hoch geputzt. Kann ein Debüt noch besser laufen?
Lenke: Ein Debüt kann denk ich nicht besser laufen. Schöner und perfekter hätte ich es mir nicht vorstellen können.

Am Ende wurde sogar ein Spruch von dir sogar zur Überschrift für den Spielbericht...
Lenke: (lacht) Am Samstag musste ich den Spruch „Trockenrasur gegen den Strich - ohne Schaum“ einfach sagen und dieser passte dann zu diesem Spiel. 

mtv kreisDu wirst in der kommenden Saison im Tor eine größere Rolle einnehmen. Steffi Thiemes ist noch verletzt, wird ihre Zeit brauchen. Sabine Prill hört auf. Alina Henkel ist noch da. Wie geht man mit 16 an diese Aufgabe ran?
Lenke: Wie man an diese Aufgabe rangeht... Naja, Ali und ich sind in meinen Augen ein gutes Torwartgespann und beide noch sehr jung. Das wird sich dann schon entwickeln... Mit 16 ist es natürlich etwas schwerer, aber ich habe ein Team und einen Trainer an meiner Seite, die mir erfolgreich den Rücken stärken und mich weiterentwickeln.

Kilian begleitet dich als Trainer seit der Jugend. Inwiefern erleichtert dir das den Einstieg bei den Großen, wenn man den Trainer schon kennt?
Lenke: Das erleichtert den Einstieg in meiner Hinsicht enorm. Erst recht, wenn man von Anfang an einen guten Draht zum Trainer hat.

In der neuen Saison wird etwas umgebaut. Svenja Broschell (16) ist schon dabei, Alessa Brunk und Angie Hirschfeld kommen auch hoch. Was haben sich die jungen Wilden vorgenommen?
Lenke: Ich denke mal, dass sich die jungen Spielerinnen für diese Saison bei den Frauen eine Menge vorgenommen haben. Im Training sieht man schon die sehr guten Ansätze und den Willen, zu spielen.

Ihr habt zur Zeit den Luxus ein Über-Angebot an Spielerinnen zu haben. Spürt man den Konkurrenzdruck im Training?
Lenke: Ja, der Konkurrenzdruck ist schon groß.

Wie geht man damit als junge Spielerin um?
Lenke: Man probiert einfach, das Maximum aus sich herauszuholen und zu überzeugen. Und dann klappt das auch.

Lass uns kurz auf diese Saison zurückblicken, auch wenn für dich erst eins von zwei Spielen rum ist. Wie zufrieden kann man mit dem Ergebnis am Ende sein?
Lenke: Mit dem Ergebnis kann man zufrieden sein. Das Potenzial ist natürlich höher als dieser Tabellenplatz. Er spiegelt sicherlich nicht unsere derzeitige Leistung wieder, aber in der Vorbereitung ist genug Zeit noch mehr dran zu arbeiten.

Platz 4 ist nur noch schwer drin. Es könnte sogar am Ende nur Platz 7 werden. Wie groß wäre am Ende die Enttäuschung, wenn es nur der 7. wird?
Lenke: Platz 4 wäre schon eine schöne Hausnummer, aber Platz 7 wäre auch noch ok. Die Gegner werden schon wissen, dass Wünsdorf nicht ohne ist! Dazu ist die nächste Saison da, um gleich von Anfang an Vollgas zu geben!!

Was sind deine Ziele, wenn du jetzt schon an die nächste Saison, deine erste komplette bei den Frauen, denkst?
Lenke: Meine Ziele sind erstmal, so zu spielen wie gegen Trebbin und das Maximum aus meinen Fähigkeiten rauszuholen. Zudem würde ich gern mit den Frauen unter den Top 5 sein.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg bei den „Großen“

Fotos: Michaela Martens

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