A-Jugend und 1. Männer an der Grenze

Guben bekommt Wölfe-Doppelpack

Für die Wünsdorfer Wölfe steht die nächste Punktejagd auf dem Spielplan. Allerdings bleibt die heimische Paul-Schumann-Halle an diesem Wochenende verschlossen. Die Wölfe reisen – und haben ein klares Ziel: Guben! Dort spielen gleich zwei MTV-Teams. Guben bekommt also den Wölfe-Doppelpack mit der männlichen A-Jugend und der ersten Männermannschaft.

Die Brandenburgligatruppe hatte die Woche über nicht viel Zeit, um die 25:34-Heimniederlage gegen die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst und besonders die 34 Gegentore zu verarbeiten. Trainer Ferenc Remes fand die Mannschaft aber im Training in einem guten Zustand vor. Der Trainer: „Ich glaube nicht, dass die Niederlage bleibende Schäden hinterlassen hat.“ Es wurde weniger der zu Ende gegangenen Siegesserie hinterhergeheult. Vielmehr wurde analysiert, warum die Mannschaft verlor und warum man so viel Gegentore kassierte. Remes: „Wir haben festgestellt, dass wir gegen einen enorm effizienten Gegner gespielt haben.“ Mit 72,3 Prozent hatte die HSG eine Mega-Trefferquote, leistete sich nur 13 Fehlwürfe bei 47 Versuchen. Remes weiter: „Diese Effizienz wurde natürlich durch unsere fehlende Aggressivität in der Abwehr und einer überdurchschnittliche Fehlerquote im Angriff begünstigt.“ Und genau dort will der MTV am kommenden Samstag ansetzen.

Mit Chemie Guben trifft man auf alte Weggefährten aus der Verbandsliga Süd. Mit Jan Rietschel und Dan Klein sind zwei Torjäger, die auch schon zu Verbandsliga-Zeiten zu den besten Torschützen der Liga gehörten, immer noch dabei und auch immer noch torgefährlich. Die Chemiker haben bisher allerdings etwas Trübe im Reagenzglas. In drei Spielen gab es bisher noch keine Punkte. Gegen den HSV Wildau und den Oranienburger HC II gab es jeweils 29:31-Niederlagen, in Bad Freienwalde verlor Guben 27:28. 0:6 Punkte hört sich erstmal schwach an. Allerdings zeigen die Ergebnisse, dass Guben mit etwas anderen Spielverläufen auch von einer Serie von 6:0 Punkten nicht weit entfernt war. 

In Bad Freienwalde lag Guben seit der 9. Minute in Führung, hatte zwischenzeitlich einen Vorsprung von fünf Toren. Erst zwei Minuten vor dem Ende gelang Bad Freienwalde der Ausgleich – und mit der Schlusssirene sogar noch der Sieg. Andere Bilder ergaben sich in den Heimspielen. Gegen den OHC II rannte Guben lange einem Rückstand hinterher, lag zwischendurch sieben Tore hinten. Auch sieben Minuten vor dem Ende war Guben mit 24:29 noch deutlich hinten, schaffte aber noch Ergebniskorrektur. Gegen Wildau sahen die Zuschauer zum Saisonstart ein Duell auf Augenhöhe. Drei Minuten vor dem Ende war beim Stand von 29:29 noch alles offen. Gegen Guben spielen heißt also Krimi-Alarm! 

Und vor dem wohlmöglich knappen Spiel erwischt die Wölfe die Krankheitswelle. „Es wurden in letzter Zeit viele Spieler krank. Viele konnten in der Woche nicht richtig trainieren, sind angeschlagen.“ Schon am vergangenen Wochenende fehlte mit Lukas Seifert im Rückraum ein wichtiger Baustein bei den Wölfen. „Den endgültigen Kader werden wir erst Freitagabend festlegen können“, verrät der Trainer. Auch der konditionelle Faktor wird bei den angeschlagenen Spieler also eine Rolle spielen. „Das wird ein sehr schweres Auswärtsspiel. Guben ist zuhause sehr stark. Wir sind definitiv in der Außenseiterrolle.“ Der Favorit aus Guben – trotz Null Punkten auf dem Konto. Die Chemiker lechzen nach den ersten Punkten. Nach den elf Siegen in der Vorsaison und einem sicheren Platz 7 will Guben endlich etwas Zählbares auf dem Konto haben. Die Wölfe wollen indes auf acht stellen. Sowohl bei den Minuspunkten der Gubener, als auch bei den eigenen Pluspunkten. 

Dafür wird es wichtig werden, dem Spiel wieder den eigenen Stempel aufzudrücken und aus einer sicheren Abwehr stabil und ruhig zu agieren. Ein besonderes Spiel wird es für Wölfe-Rückraumspieler Jakub Pawlicki. Bis zu seinem Wechsel nach Wünsdorf spielte er in Guben, gehörte zur Aufstiegsmannschaft der Chemiker. Allerdings: In der Saison 2020/21 machte Guben in der Verbandsliga Süd nur fünf Spiele, gewann alle fünf. Eine richtige Meister-Saison, die sowohl die Mannschaft, als auch Pawlicki genießen konnten, gab es noch. Dennoch war der Aufstieg nach fünf Siegen und einer Tordifferenz von +34 unumstritten.

Wölfe-Doppelpack in Guben

Das Vorspiel zur Brandenburgliga-Partie zwischen Guben und Wünsdorf spielen Guben und Wünsdorf. Denn auch die männliche A-Jugend gastiert an der deutsch-polnischen Grenze. Auswärts-Doppelpack für die Wölfe. Und die Welpen wollen dort ihren zweiten Saisonsieg feiern. Beim bisher einzigen Duell beim HC Bad Liebenwerda holte der MTV einen 41:28-Sieg. Danach wollten die Welpen gegen Ludwigsfelde nachlegen. Doch die Partie am vergangenen Wochenende musste abgesagt werden. 

Jetzt geht's also auswärts weiter. „Wir hatten jetzt wieder etwas spielfreie Zeit, die wir genutzt haben, um uns weiter zu verbessern“, verrät Trainer Rudi Schulz. Guben ist schon deutlich besser im Rhythmus. Schon drei Punktspiele haben die Chemiker in der Liga gemacht, soviel wie sonst nur Finsterwalde II und Doberlug-Kirchhain auf Platz 2 und 1. Guben selbst hat aus den drei Spielen lediglich zwei der sechs möglichen Punkte mitgenommen. Gegen eben Finsterwalde II und Doberlug-Kirchhain setzte es Niederlagen, gegen den HSV Senftenberg gab es dann einen 24:15-Sieg. 

Was geht für die Wölfe gegen Guben? Schulz: „Guben ist für uns komplett unbekannt.“ Bisher hatten die Gubener den Spielberichtsbogen immer fast komplett gefüllt. Die Wünsdorfer treten dagegen wie gewohnt mit einer schmalen Bank an. Schulz: „Wir müssen schauen, dass wir unser Spiel umsetzen können.“ Dabei hofft der Trainer auch auf die Unterstützung der Fans. Auch wenn Guben eine weite Reise wird. „Vielleicht fährt ja der ein oder andere Zuschauer einfach schon etwas früher los Richtung Guben. Das könnte dem Team noch einen zusätzlichen Push geben.“

Samstag, 8. Oktober 2022
15.30 Uhr: Chemie Guben – männliche A-Jugend
18.00 Uhr: Chemie Guben – MTV 1. Männer

Auch die jüngeren Welpen sind am Wochenende unterwegs. Ab 9 Uhr dribbelt die männliche E-Jugend beim Turnier in Ludwigsfelde auf. Gegner sind der Ludwigsfelder HC (9.00 Uhr) und der MBSV Belzig (11.00 Uhr). Außerdem nimmt der 1. VfL Potsdam noch am Turnier teil.

Am Sonntag ist noch die männliche C-Jugend aktiv. Um 10 Uhr trifft der MTV auswärts auf den SSV Falkensee. Die nächsten Heimspiele der Wünsdorfer Handballer finden am 15. Oktober statt.