Saisonspiele 2023/24

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Weiße Weste gegen Trebbin ins Ziel gebracht
Wölfe nach dem Derbysieg im Partyrausch

mtv bierdusche

Die Wünsdorfer Wölfe haben ihre Meistersaison beendet – und zwar perfekt. Im Schlussakkord legte der amtierende Meister den 20. Sieg im 20. Saisonspiel aufs Parkett, gewann das erste und einzige Heimspiel nach dem Gewinn der Meisterschaft gegen den SC Trebbin mit 28:24. Nach dem Abpfiff gab es Meistershirts, Sektduschen und natürlich den Pokal. Mehr...

von Conrad Hipp
Fotos: Julia Ehmig / Matthias Lüer

Der Sonnenaufgang für den 12. Juni war für 4:43 Uhr vorausgesagt. Eine Zeit, zu der längst noch nicht alle Wölfe in ihrem verdientem Sommerschlaf lagen. Stattdessen stand die Sonne schon deutlich höher am Himmel, als die letzten Aufsteiger die Meisterparty im Wünsdorfer „Werk 96“ verließen. Es war der Schlussstrich unter einer einzigartigen Saison für die Wölfe. Mit 20 Siegen aus 20 Spielen kehrt der MTV Wünsdorf zehn Jahre nach dem letzten Aufstieg in die Brandenburgliga wieder zurück ins Oberhaus der Verbandsliga Süd. Zuvor allerdings musste der MTV noch die letzte Hürde überstehen, denn mit dem SC Trebbin kam zum Meister-Schaulaufen ein Gegner in die Wölfe-Arena, der es noch einmal wissen wollte.

Rückblick: Auch zum Saisonauftakt hieß der Wölfe-Gegner SC Trebbin. Nach einer katastrophalen ersten Hälfte, in der die Wölfe mit 5:10 in Rückstand gerieten, gelang nur fünf Sekunden vor dem Ende noch der 26:25-Siegtreffer. Was damals niemand wusste: Nie wieder in der weiteren Spielzeit sollte eine Mannschaft den MTV so nah an den Rand eines Punktverlustes bringen. Dementsprechend motiviert und heiß rückte der SCT im Wolfsrevier an. Die Wölfe hingegen gestanden sich ein, dass in den vergangenen Wochen zunehmend die Luft rausging. So rannte man bereits zwei Wochen zuvor bei der HSG Schlaubetal lange einem Rückstand hinterher, gewann die Partie aber am Ende doch noch mit 30:20. Trainer Ferenc Remes vor dem letzten Saisonspiel: „Es ist bereits eine Art Pause und Regeneration, die wir betreiben. Nur, wer brennt, kann auch Feuer entfachen.“ Das Problem: Zwei Wochen zuvor war für alle Teams die Saison schon durch. Vor dem letzten Wölfe-Auftritt kam sogar noch eine Woche Spielpause dazu.

Fotogalerie MTV I - Trebbin 1. Halbzeit

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Dennoch war klar: Die Wölfe wollen sich würdig aus dieser ohnehin schon unfassbaren Saison verabschieden. Für Statistikfans gilt das Augenmerk direkt auf den ersten Wurf. Mit Lukas Seifert und Robert Düsel standen sich die beiden Spieler gegenüber, die in dieser Saison die meisten Treffer zum 1:0 erzielten. Wer ist es diesmal? Der erste Wurf gelingt Seifert, der Ball findet allerdings nicht den Weg ins Tor. Nach 80 Sekunden ist es schließlich Rudi Schulz, der die Spannung in dieser Frage schon einmal rausnimmt und das 1:0 erzielt. Die Wölfe wirken in der Anfangszeit keineswegs lapidar oder pausierend. Nach nur sechs gespielten Minuten stellt Seifert mit seinem ersten Tor des Tages auf 5:1 – die Wölfe sind auch spät in der Saison sehr früh wach und voll im Spiel.

Von langer Dauer ist die letzte Konsequenz in der Abwehr aber nicht geprägt. Beide Teams hängen sich zwar nochmal voll rein in die Partie, wollen dem Gegner wenig Raum überlassen. Allerdings fehlt es beiden Abwehrreihen dann doch in der letzten nötigen Konsequenz. Wer mag es ihnen verübeln. Die Clauertstädter können zwar den Rückstand schnell wieder auf zwei Tore verkürzen, sind genauso schnell aber auch wieder mit vier Treffern hinten. Die Wölfe tun sich zwar schwer, die Anspannung auf allen Positionen komplett durchzuziehen, aber sie wollen sich würdig aus dieser Saison verabschieden und der heimischen Kulisse noch etwas bieten. Von einer tollen Heimkulisse getragen spielt es sich für die Wünsdorfer sichtbar leichter in einem schwierigen Spiel. 

Halbzeitstand: Wünsdorfer Wölfe – SC Trebbin 15:11

Den Start in die zweite Hälfte erleben die Wölfe nur mit körperlicher Anwesenheit. Trebbin wirft noch mal alles in die Manege – mit Erfolg. Nicht einmal sieben Minuten nach Wiederanpfiff wurde aus dem 15:11 zur Pause ein 17:17. Nach 40 Minuten soll dann Torhüter Alexander Volz den Kasten verlassen. Die ersten 20 Minuten gehörten Carlo Paeschke, die zweiten 20 Minuten Volz. Doch der Keeper wollte nach einigen unglücklichen Momenten so nicht runter. Er blieb noch einen Angriff, verabschiedete sich mit einer schönen Parade aus der Saison. Für ihn kam Fabian Kaleun für die letzten 20 Minuten, der sich ebenfalls mit einer schönen Paraden einfügte.

Kurz darauf geht Trebbin aber trotzde mit 18:17 in Führung. Zu viel für den MTV. Der Meister fühlt sich nun angestachelt, will dieses Spiel auf keinen Fall so aus der Hand geben. Plötzlich brennt das Feuer in der MTV-Abwehr wieder lichterloh. Nach dem 18. Tor bleibt Trebbin nur sechs Minuten torlos, bis dahin haben die Wölfe aber das Spiel schon längst wieder gedreht (22:19/49.). In den Schlussminuten zeigt der MTV noch einmal, warum die Meisterschaft verdient ist. Auch im letzten Spiel ist die Mentalität der Mannschaft enorm hoch. Auch Torwart Kaleun setzt mit 12 Paraden in der Schlussphase noch einmal ein dickes Ausrufezeichen. Am Ende gewinnen die Wölfe mit 28:24 und meistern somit auch ihre letzte Aufgabe. Das Ticket zu einer irren Meisterfeier.

Fotogalerie MTV I - Trebbin 2. Halbzeit

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Nach dem Abpfiff gibt es neue Kleidung für die Wölfe. Die Meistermannschaft verschwindet noch einmal in den Kabinengang. Danach wird jeder einzelne Spieler, der in der Saison für die Wölfe in der Verbandsliga spielte, in die Halle geholt. Jeder präsentiert dabei mit Stolz das Meistershirt, was natürlich nicht fehlen darf. Die Wölfe voll im Partymodus, kein Zuschauer ist jetzt schon auf dem Weg zum Bierfass, denn jetzt folgt das, worauf die Mannschaft hingearbeitet hat. Staffelleiter Dirk-Uwe Voigt kam in die Wünsdorfer Paul-Schumann-Halle. Zuvor war Voigt noch in Dahme, ehrte dort mit Germania Massen den neuen Meister der Landesliga Süd. Nun also die Ehrung der Wölfe. Allerdings hatte Voigt eine kleine Hiobsbotschaft. Der Glaspokal ging bei der Reise kaputt. Es wurde kurzfristig ein Ersatzpokal zum Feiern organisiert. Der Staffelleiter fasst die Saison der Wölfe noch einmal kurz zusammen und kommt zu dem Entschluss, dass der Aufstieg der Wölfe völlig verdient ist und der MTV auch das Potenzial hat, um in der Brandenburgliga mitzuhalten. Dann gibt's den Pokal. Betreuer Dirk Behrend wird nach vorn geschickt, holt den Pokal ab, stemmt ihn in die Höhe und wird dann samt Pokal von der Mannschaft in die Höhe gehoben.

Bevor die Wünsdorfer aber das Projekt Brandenburgliga angehen, gibt's Sekt und Bier. Nach dem Mannschaftsfoto rennt Spielmacher Nils Seegebrecht, der beim Saisonfinale nicht zum Einsatz kam, auf den Trainer los und verpasst ihm im Stile der Formel 1 eine Sektdusche, die den Trainer einmal durchnässt. Als es dann vor die Halle geht, um mit den Fans gemeinsam zu feiern, wird es noch spritziger. Zum Sekt kommt jetzt noch eine fette Bierdusche. Zwei große Biergläser erwischen den Meistertrainer. Danach werden Meister-Zigarren verteilt und auch einige Spieler, Co-Trainer Denny Philipp und Betreuer Dirk Behrend erhalten ihre Sekt- und Bierduschen. 

Fotogalerie MTV I - Pokalübergabe

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Für den Trainer war es nicht die erste Meisterschaft seiner Karriere. Er führte schon Frauen- und Männermannschaften bis in die 3. Liga, feierte sogar schon zwei Aufstiege in Folge. Trotzdem war auch diese Meisterschaft für ihn längst keine Routine. Remes: „Ich dachte eigentlich, dass ich schon einiges erlebt habe, aber diese Emotionen, die in und um diese Mannschaft vorhanden sind, lassen einen nicht unberührt. Ich habe diesen ganzen Tag einfach nur genossen und mich riesig über das Geleistete gefreut.“ So war dem Trainer an diesem Tag keine Bierdusche zu viel. Remes weiter: „Gleichzeitig habe ich in diesen Momenten große Dankbarkeit empfunden gegenüber aller Protagonisten in und um diese tolle Mannschaft.“ 

Nach ein paar Bieren, Zigarren, Steaks und Bratwürsten ging es für die Wölfe dann frisch geduscht zur ausgewählten Partylocation ins „Werk 96“ in Wünsdorf. Dort wurde dann weiter gefeiert, getanzt und gesungen. Die Meistersaison wurde meisterlich gefeiert – bis die Sonne dann eben irgendwann zu hell wurde. 

 

 

 

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