Pokalaus zum Saisonstart
Ludwigsfelde erwartungsgemäß, der MTV mit Luft nach oben
von Conrad Hipp
Die Wünsdorfer Wölfe sind zum Saisonstart aus dem HVB-Pokal ausgeschieden. Gegen den Ostsee-Spree-Ligisten Ludwigsfelder HC waren die Wölfe erwartungsgemäß unterlegen, hätten sich aber auch gegen den höherklassigen Gegner besser verkaufen können. In der Verbandsliga-Generalprobe siegten die Wölfe im zweiten Spiel des Tages gegen den HV Calau.
Ein Abendspiel ist bereits Gewohnheit, oder zumindest ein Spiel am Nachmittag. Zum Saisonstart krochen die Wölfe aber früher aus dem Bau als sonst. In Babelsberg eröffnete der MTV gemeinsam mit dem Ludwigsfelder HC bereits um 10.00 Uhr das Turnier in der 1. Runde des HVB-Pokals. Gegen den Ostsee-Spree-Ligisten zu gewinnen, war von vornherein nur Traumtänzerei. „Ludwigsfelde ist auf allen Positionen individuell stärker besetzt“, betonte Trainer Matthias Wehlmann bereits vor dem Turnier. Dennoch wollte er, dass seine Truppe sich gegen seinen ehemaligen Verein ordentlich präsentiert.
Die Wölfe begannen jedoch etwas schläfrig, kamen nur behäbig ins Spiel. Der MTV gibt die Bälle in der Anfangsphase leichtfertig her, produziert unnötige Ballverluste. Das wird von einem höherklassigen Team natürlich bitter bestraft. Ludwigsfelde kontert und geht so schnell deutlich in Führung. „Wir haben uns da definitiv unter Wert verkauft. Das wollten wir eigentlich anders gestalten“, so Wehlmann. Auch wenn Nils Barsch im Wölfe-Tor drei Siebenmeter hält und einige gute Paraden zeigt, kann die Mannschaft vor ihm daraus keinen Profit schlagen. Mit einem 2:10-Rückstand wechseln beide Teams nach 20 Minuten die Seiten. In der zweiten Hälfte lassen die Wölfe den Ball besser laufen, können so die Chancen besser nutzen. „Trotzdem habe ich mir über den gesamten Spielverlauf etwas mehr ausgerechnet. Zwar keinen Sieg, aber zumindest ein nicht so hohes Ergebnis.“
Im zweiten Spiel trat der HV Calau, in dieser Saison Wölfe-Gegner in der Verbandsliga Süd, gegen den Gastgeber Motor Babelsberg aus der Landesliga Mitte an. Die Motor-Handballer hielten gut mit und konnten den HCV so böse überraschen. Mit einem 20:17 lösten die Babelsberger ihr Ticket für das Spiel gegen Ludgwigsfelde.
Für die Wölfe ging es nun um Platz 3 im Turnier. In der Theorie soll das Ausspielen von Platz 3 und 4 die Nachrückeordnung festlegen, falls weder Ludwigsfelde noch Babelsberg in der 2. Runde antreten. „Da ging es ja quasi um nichts mehr, aber die Mannschaft war mit dem Herzen dabei und hat das anständigt gelöst“, so Wehlmann. Der Wölfe-Coach rotiert etwas, gibt dem gesamten Kader Spielpraxis und sieht einen guten Start. Mit 3:0 geht der MTV schnell in Führung. Ohne große Anspannung wird das Spiel mit der noch nötigen Ernsthaftigkeit über die Bühne gebracht. Die Wölfe gewinnen mit 20:14 gegen Calau, wo der MTV am 7. Oktober gastieren wird.
Zunächst jedoch gilt es gegen die TSG Lübbenau 63 II die ersten Zähler einzufahren.Wehlmann: „Wir machen uns das Handball spielen immer noch selbst schwer. Wir müssen noch viel mehr die Außen einbeziehen. Sobald das funktioniert, sind wir ja auch erfolgreich. Aber manchmal reibt sich der Rückraum zu sehr an der Abwehr auf.“ Das gilt es bis zum Punktspielstart zu verbessern.
Mit dem Pokal beschäftigen müssen sich die Wölfe zumindest nicht mehr. Dort erreichte der Ludwigsfelder HC wenig überraschend die 2. Runde. Mit 37:7 gab es für die Gastgeber aus Babelsberg im Endspiel des Turniers eine Lehrstunde des Oberligisten.
Fotos: Julia Ehmig