Saisonspiele 2023/24

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Gelungener Jahresauftakt 2017

Wölfe-TEAM bezwingt Dahme

becks dahme

 von Conrad Hipp

Die Wünsdorfer Wölfe haben die schwere Heimaufgabe zum Jahresauftakt souverän gelöst. Gegen „Angstgegner” Empor Dahme gewannen die MTV-Handballer überzeugend mit 27:20 (15:10) und bleiben somit weiter ungeschlagen in der Landesliga. Durch den Sieg rutscht der MTV (14:0 Punkte) auf Platz zwei vor, hinter Reviernachbar SG Schöneiche (18:2). Bester Werfer beim Jahresauftakt wurde Dahmes Lutz Krakowitzky mit acht Toren. 

Es waren noch gute 60 Minuten bis zum ersten Anpfiff des Jahres 2017, als die Zuschauer am Eingang der Paul-Schumann-Halle schon einige Meter Schlange stehen mussten. In der Kabine der Wölfe parkten indes nur die Taschen. Die Spieler spazierten zeitgleich durch das Schneegestöber der Bunkerstadt, fokussierten sich voll auf das Spiel gegen Dahme. Nach der 23:28-Heimpleite in der Vorsaison und der Niederlage im Rückspiel sollte dieses Spiel nun unbedingt gewonnen werden. Als die weißen Wölfe kurz nach dem Spaziergang das Parkett betreten, sind schon kaum noch freie, rote Sitzschalen zu erkennen. Auch die Truppe der SG Schöneiche hat sich durch den Schnee gekämpft, sitzt an ihrem spielfreien Wochenende auf der Tribüne der Wölfe-Arena und hofft auf einen Ausrutscher ihres Ex-Coaches Matthias Wehlmann. Die Schmierseife fürs Ausrutschen hat Dahme-Coach Frank Albrecht im Gepäck. „Natürlich wollen wir euch ärgern“, sagt er gut gelaunt vor dem Spiel. 

barsch albrecht dahmeFür zwei Spieler war der Jahresauftakt etwas ganz Besonderes. Dirk Becker und Jan-Eike Albrecht liefen seit Mai 2014 erstmals wieder in der Paul-Schumann-Halle auf, wurden jubelnd in Empfang genommen. Albrecht: „Ich hab mich riesig auf dieses Spiel gefreut. Das waren Gänsehautmomente, als ich eingelaufen bin und kurz danach mein erstes Tor geworfen habe. Die Stimmung war der Hammer, das habe ich vermisst.“ 

Der Reihe nach: Für die Wölfe beginnen Nils Barsch im Kasten und Alex Schüler, Dirk Becker, Sven Neuendorf, Jan-Eike Albrecht, Tim Wendland und Justin Rackwitz auf dem Schlachtfeld. Mit Anpfiff vibriert die Membran der Wölfe-Trommel und die Tribüne wippt sofort mit. Es dauert genau 29 Sekunden, als Becker den Ball querlegt auf Albrecht, der die Murmel nach Rechtsaußen tippt und Schüler das Handballjahr 2017 mit dem 1:0 eröffnet. In Folge des ersten Torjubels postiert sich in der Deckung eine MTV-Abwehr, die satte 5 Minuten und 36 Sekunden nicht zu überwinden ist! Bis dahin hat Albrecht zwei weitere Male eingenetzt (3:1). Die Wölfe stehen in der Deckung extrem stabil. „20 Gegentore – das ist schon stark“, grinst auch Coach Matthias Wehlmann nach dem Spiel. Flügelflitzer Max Hawaleschka: „Wir haben diesmal bewiesen, dass wir die beste Abwehr der Liga haben. Die kleinen Unstimmigkeiten haben die Torhüter hinten ausgeglichen.“

Tatsächlich fällt den Emporkömmlingen in der Anfangsphase wenig ein. Der MTV konzentriert sich voll auf die Deckung, versäumt es bis zum 5:4 aber, sich früh abzusetzen. Doch an der Körpersprache spürt man zeitig, welches Team am Ende diese zwei zur Lotterie freigegebenen Punkte für sich entüten wird. Rackwitz wird am Kreis bedient, prügelt die Murmel gnadenlos in den Knick zum 7:5 (19.). Die Wölfe präsentieren sich mannschaftlich geschlossen und vollends überzeugt ob der eigenen Stärken. Nach 21 Minuten zieht Dahme-Coach Albrecht die grüne Karte beim Stand von 10:6. Bis zur Pause erhöhen die Wölfe auf 15:10 und gehen wie gewünscht mit geschwollener Brust in die Kabine. 

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Halbzeitstand: Wünsdorfer Wölfe – Empor Dahme 15:10

In Hälfte zwei klopft Dahme kurz an und fordert Mitspracherecht an den Punkten. Weniger als drei Tore kommen die TSV-Handballer jedoch nicht heran. Die Wölfe erhöhen wieder ihre Aufmerksamkeit, zeigen sich weiter konstant und präsent. In der Offensive werden die Bälle ruhig und geduldig, aber trotzdem mit Druck durch die Finger gespielt und die Wurfchancen intelligent erarbeitet. Die Deckung leistet weiterhin äußerst seriöse Arbeit, vom Abwehrblock bis zum Keeper.

abwehr.dahme 2In der Box zeigt Barsch einen guten Tag, bringt die Werfer mit akkupunktrurfeinen Stichen an die Grenze der Kreativität. Überhaupt zeigt sich Dahme in der Offensive selbst ungewohnt unflexibel. 14 der 20 Tore gehen auf das Konto von André Zogbaum (sechs Treffer) und Lutz Krakowitzky (acht Tore). Die Wölfe hingegen sind offensiv schwer zu berechnen, fünf Spieler erzielen drei oder mehr Treffer.

Im Tor bekommt Carlo Hirsing im Schlussabschnitt seine Bühne. „Starker Auftritt, was soll ich anderes dazu sagen?“, fasst sich auch Wehlmann kurz. Denn: Hirsing glänzt nach seiner Einwechslung mit starken Paraden, ist sofort da und wehrt drei der ersten vier Würfe, die an ihn adressiert sind, ab. In der Schlussphase zeigt Wolf Albrecht nochmal das, was die Tribüne zwei Jahre lang vermisste. Seine Wurffinte flackt er zum 27:20-Endstand ins Netz. Die Halle steht, die volle Tribüne feiert die Wölfe für den ersten Heimsieg der Saison. Hawaleschka: „Die Stimmung war toll! Das war ein unglaubliches Gefühl, wieder ein Heimspiel vor dieser Kulisse bestreiten zu können.” Auch Rückkehrer Becker freute sich, wieder in der MTV-Arena aufzulaufen. „Das Schönste war, dass nicht nur insgesamt viele Zuschauer da waren, sondern vor allem soviel Mitglieder und Freunde des MTV. Das zeigt, wir großartig sich dieser Verein zur Zeit entwickelt.“

Mit nunmehr zehn Minuspunkten kegelt sich Dahme wohl endgültig aus dem Rennen um die Top-Platzierungen. Die Wölfe hingegen dürfen weiterhin mit schneeweißer Weste durch Süd-Brandenburg ziehen. In der kommenden Woche geht es zum Tabellenneunten SSV Lübbenau, der an diesem Wochenende spielfrei hatte. 

Wünsdorfer Wölfe – Empor Dahme 27:20 (15:10)

MTV Wünsdorf 1910: Barsch, Hirsing – Neuendorf 6 (3/3), Lange 5, Albrecht 4, J. Rackwitz 4, Wendland 3, Hawaleschka 2, D. Becker 2, Schüler 1, N. Seegebrecht, Baumann
Empor Dahme: Losch, Peter - Krakowitzky 8 (3/5), Zogbaum 6, Reinknecht 2, Minkwitz 1, Urbasch 1, E. Albrecht 1, J. Albrecht, Rothert, Dennert, Krippstädt

Schiedsrichter: Jürgen Götzelt (SSV Lübbenau), Lothar Opitz (Eintracht Ortrand) – leiteten seriös eine gut fließende Partie ohne Aufreger. 
Zeitstrafen: 3:5 – Wendland, Lange, D. Becker – 2x Krakowitzky, Zogbaum, Krippstädt, Minkwitz
Gelbe Karten: Lange, J. Rackwitz – Urbasch

Fotos: Andreas Krüger, Tom Nerlich

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