Saisonspiele 2023/24

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Die Saison ist mitten in der Rückrunde. Für einen Wolf fängt sie jetzt aber erst richtig an. Seit August laborierte MTV-Kapitän Nils Seegebrecht an einem mysteriösen Virus. Am kommenden Wochenende ist die lange Leidenszeit endlich vorbei. Erstmals seit seiner Rückkehr steht er wieder im Kader der Wölfe. Vor seinem Comeback spricht er im Skype-Interview mit Conrad Hipp über seine lange Leidenszeit, seine aktuelle Form und sein Temperament auf der Tribüne.

 

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CH: Nils, eine lange Leidenszeit geht endlich vorbei. Samstag geht's wieder auf die Platte. Wie groß ist die Vorfreude?

Nils Seegebrecht (21): Riesen-Vofreude! Ich freu mich einfach nur mega doll, wieder mit den Jungs auf der Platte zu stehen.

CH: In den letzten Wochen ging es immer weiter bergauf, du konntest endlich wieder trainieren. Ab wann wusstest du, dass es für Guben reicht?

NS: Ich habe es eine ganze Weile nicht geschafft, die Trainingseinheiten bis zum Ende zu trainieren. Es hat einfach nicht gereicht. Da muss man auch nicht über ein Pflichtspiel nachdenken. Zuletzt wurde es immer besser und mittlerweile fühlt es sich wieder sehr gut an. Jetzt will ich es gegen Guben einfach mal probieren.

seegebrecht double buCH: Für wie lange reicht die Luft für Guben? Bei wie viel Prozent bist du?

NS: Das kann ich nicht genau sagen. Ich bin einfach heiß und will alles geben. Und dann geht immer viel.

CH: Dein Comeback ausgerechnet gegen den Tabellenführer Guben. Wie schwer fällt es dir, da zu sagen 'Hey ruhig Blut, ich geb mein Comeback' anstatt 'alter! Spitzenspiel, Vollgas jetzt'?

NS: Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich muss am Samstag wirklich sehen, wie ich ins Spiel reinkomme und wie das Spiel läuft. Es ist mir ehrlich gesagt auch egal, ob ich sieben Buden mache oder leer ausgehe. Ich freue mich einfach nur unglaublich doll, endlich wieder zu zocken. Wenn der Coach mich aufs Feld lässt, werde ich alles geben und mir ist das egal, ob da der Letzte oder der Erste rumläuft.

CH: Apropos 'wenn der Coach mich lässt'. Samstag sitzt Sven erstmals als Trainer auf der Bank. Den bisherigen Coach Michael Löhnwitz hast du verpasst was Pflichtspiele angeht. Wie hast du den Trainerwechsel wahrgenommen?

NS: Ja, ich habe mit Micha nur die Vorbereitungsspiele gemacht und dann kam die Krankheit dazu. Da ich lange nicht dabei war, sehe ich das jetzt nicht so kritisch. Ich hoffe, dass es jetzt einfach weitergeht. Auch wenn Guben kein leichter Gegner ist.

CH: Was geht für die Wölfe in Guben? 

NS: Es wird auf jeden Fall sehr schwer werden. Aber ich kann versprechen, dass wir gut vorbereitet sind und unser Bestes geben werden. Ja, dann werden wir sehen, wer als Sieger vom Platz geht.

CH: Zurück zu dir. Du warst lange krank. Lange war unklar, woran das überhaupt lag. Was hat diese Zeit mental mit dir gemacht?

NS: Das war alles andere als easy. Es hat sich so ewig hingezogen und es war solange keine Besserung in Sicht. Das nagt schon sehr an einem.

CH: Es war lange nicht klar, was es ist. Der Virus hat sogar dein Herz angegriffen. Wie groß ist die Unsicherheit, ob tatsächlich alles weg ist?

NS: Unsicher bin ich gar nicht. Ich fühle mich gut und bin bereit.

CH: Die Krankheit komplett abgehakt?

NS: Man muss immer nach vorn sehen und nie den Kopf hängen lassen.

seegebrecht jugendCH: Du hast viele Spiele von der Tribüne aus gesehen. Beispielsweise das Derby in Schöneiche. Da hattest du gefühlt einen Ruhepuls von 230. Wie hart ist es, sich solche Spiele anzusehen?

NS: Sowas ist echt brutal. Du sitzt da, die Finger jucken wie blöd und du kannst der Mannschaft nicht helfen. Da fiebert man von der Tribüne aus total mit und versucht,

die Mannschaft eben von außen so gut es geht zu pushen.

CH: Lass uns aufs Sportliche gucken. Wie siehst du die bisherige Saison der Wölfe?

NS: Bis jetzt haben die Jungs stark gespielt und sich toll entwickelt. Wir sind ein junges Team. Da geht noch eine Menge.

CH: Was geht in dieser Saison noch?

NS: Das wird man sehen. Wir werden unser Bestes geben.

CH: Du warst ein Jahr weg, kamst dann wieder, weil du hier wieder mit anpacken willst. Was hast du mit dieser Truppe vor in den nächsten Jahren?

NS: Es war nicht der einzige Grund, warum ich zurück gekommen bin. Ich will in den nächsten Jahren aufsteigen und eine gute Rolle in der Verbandsliga spielen.

CH: Du bist 21 und als Wünsdorf Urgestein Kapitän dieser Truppe. Wie siehst du selbst deine Rolle in diesem Verein?

NS: Also, wenn wir im Training jung gegen alt spielen, gehöre ich ja mit 21 trotzdem schon zu den Alten. Ich hab viele Jahre hier verbracht und habe vor zwei Jahren das gemacht, was viele jetzt durchleben: Den Durchbruch in den Männerbereich. Hier wächst etwas heran und ich freue mich, Teil davon zu sein und möchte den jungen Spielern auch ein Vorbild sein, dass man hier in Wünsdorf was erreichen und bewegen kann. Wünsdorf ist nicht irgendeine Truppe. Wünsdorf ist Familie, das ist was Besonderes hier.

CH: Lass uns über was ganz Anderes reden. Die Handball EM hat jeden Null-Handballer zum Freak gemacht. Wie hast du dieses Turnier erlebt?

NS: Ich hab jedes deutsche Spiel geguckt und ab der Hauptrunde auch jedes andere Spiel. Ich finde es Wahnsinn, wie diese Mannschaft sich von Spiel zu Spiel entwickelt hat.

CH: Ab wann hast du der Truppe den Titel zugetraut?

NS: Nachdem wir gegen Dänemark gewonnen haben. Da war alles drin.

seegebrecht lokCH: Du verfolgst wie Millionen andere so ein Turnier vor dem Fernseher. Was nimmt man als Dorfhandballer von so einem Turnier mit?

NS: Man kann für seine Mannschaft und sich selbst auf jeden Fall mitnehmen, wie diese Mannschaft zusammen gewachsen ist. Anfangs hat man ihnen ja nicht viel zugetraut. Dann kommen immer mehr Verletzte dazu und die Situation wird immer schlimmer. Und diese Mannschaft macht aus der Notsituation das Beste, stehen so nah beieinander und zeigen, dass mannschaftliche Geschlossenheit mehr bedeutet als Marktwert oder die Höhe des Gehalts.

CH: Welcher Spieler hat dich bei der EM am meisten beeindruckt?

NS: Die Badboys! Du kannst da nicht von DEM Spieler reden. Die haben als Einheit funktioniert. Das war einfach Hammer, die als Mannschaft auf der Platte standen. Es war krass zu sehen, wie nicht der Einzelne mal was Gutes macht, sondern die Mannschaft funktioniert.

CH: Einen muss ich dir jetzt aber noch geben. Du läufst am Samstag mit der 99 auf, die hab ich in der Zweiten. Ich hab aus beruflichen Gründen erst zwei Spiele gemacht, aber immerhin eine Bude. Wann holst du die auf?

NS (lacht): Hotte, ich werd dich Samstag überholen! 59. Minute mach ich die erste, 30 Sekunden später die zweite Bude, dann hab ich dich.

CH: Dann wünsche ich dir dabei viel Erfolg und alles Gute für dein Comeback. Ich freu mich, dich wieder auf der Platte zu sehen.

 

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