Saisonspiele 2023/24

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Starker Wölfe-Auftritt beim Tabellenführer

Trebbin besteht Meisterprobe

jubel danke

von Conrad Hipp
Fotos: Julia Ehmig

Die Wünsdorfer Wölfe mussten sich in einem starken Derby beim Tabellenführer SC Trebbin mit einer Niederlage anfreunden. Nach einem tollen Kampf, in dem beide Mannschaften sich nichts schenkten, verloren die Wölfe mit 23:25. Das Rudel verlangte dem SC dabei alles ab. Mit dem Sieg legten die Trebbiner ihre Bewährungsprobe ab und behielten Platz 1 inne. Die Wölfe rutschen indes wieder auf Platz 6 ab. Beste Werfer des Tages waren Trebbins Torsten Wagner sowie die Wölfe Max Hawaleschka und Sven Neuendorf mit jeweils sechs Treffern.

 „Wir lassen erst einmal die Wünsdorfer sich bei ihren Fans für die Unterstützung bedanken“, sagte der Trebbiner Hallensprecher direkt nach der Partie. Grund zum Feiern hatten nämlich eigentlich beide Mannschaft. Den Wölfen ist die Erschöpfung anzumerken. Sie hatten dem SC Trebbin gerade über 60 Minuten alles abverlangt und den Tabellenführer am Rand eines Punktverlustes gehabt. Der SC hingegen zeigte sich top vorbereitet und spielte sich so konsequent Richtung Sieg. Der MTV forderte vom SC die Punkte oder einer meisterwürdige Leistung. Trebbin lieferte Letzteres und so sah die gut gefüllte Halle ein Derby, wie es sein soll.

jan eike flugVon Beginn an gehen beide Mannschaft mit einer hohen Intensität an die Sache heran. Eine Abtastphase wird dem Gegenüber gar nicht erst zugesprochen. Arne Pfänder trifft nach 90 Sekunden zum 1:0, ein Kraftakt, mit dem er sich durch die Wölfe-Abwehr tankt. Die Wölfe ziehen direkt nach, treffen 60 Sekunden später zum Ausgleich. Beide Teams sind sofort im Spiel, schenken sich keinen Zentimeter. „Es war ein sehr gutes Verbandsligaspiel mit zwei Mannschaft auf Augenhöhe“, sagt Routinier Dirk Becker. Sein Trainer Matthias Wehlmann schließt sich an. „Das war kämpferisch eine Top-Leistung. Wir haben Trebbin das Leben unglaublich schwer gemacht, haben in der Abwehr gut gestanden, im Angriff ruhig kombiniert“, so der Coach. Bitter: Trotz der guten Abwehr findet Trebbin immer wieder die kleinsten Lücken zum Werfen. Im Tor sieht Keeper Nils Barsch die Bälle spät, verpasst bei den ersten fünf Gegentoren den Ball unglücklich drei Mal nur knapp.

Trotzdem halten die Wölfe das Spiel ausgeglichen, halten bis zur 11. Minute den Ausgleich. Durch zwei Tore von Torsten Wagner schafft es Trebbin erstmals, sich auf zwei Tore abzusetzen. „Die körperliche Präsenz bei Trebbin etwas höher als unsere“, bemerkt Wehlmann. Sven Neuendorf bedient nach einem Fehlwurf der Hausherren mit einem ruhigen Pass Max Hawaleschka. Der empfängt den Ball am gegnerischen Kreis, trifft zum 8:6 (15.). Auf der Tribüne spürt man den Boden vibrieren, in der Halle macht sich eine friedliche, aber enorm laute Stimmung breit. Auch die Zuschauer feiern auf beiden Seiten ein faires Derby, bei dem der MTV sich kurz vor der Pause wieder zurückmeldet. Nach einem Schrittfehler von Pfänder schaltet Nick Stenzel am schnellsten, bedient Hawaleschka mit einem starken Pass. Der Flügelflitzer zeigt sich an diesem Tag wieder treffsicher, erzielt den 10:10-Ausgleich für die Wölfe (23.). Wenige Sekunden vor der Pause verzögert Ronny Lange seine Auswechslung, läuft mitten in den Trebbiner Spielaufbau und klaut den Hausherren so den Ball. 20 Sekunden vor dem Seitenwechsel trifft er zum 13:12. Nach 30 Minuten ist jedem klar: Trebbin muss heute wie ein Meister spielen, um dieses Spiel zu gewinnen.

Halbzeitstand: SC Trebbin – Wünsdorfer Wölfe 13:12

kampf um ballZu Beginn der zweiten Hälfte leistet sich der MTV eine kurze Schwächephase. „Da haben wir leider unseren Faden verloren und nicht mehr so strukturiert gespielt“, analysiert Wehlmann. Die Folge: Ballverluste und Gegentore. Nach 34 Minuten ist Trebbin auf 15:12 weg. Dann schwächen sich die Gastgeber selbst. Silvio Kahle trifft Nils Seegebrecht bei einer Abwehraktion hart am Hals. Keine böse Absicht, aber dennoch entscheidet das Schiedsrichtergespann Armin Beber / Peter Winkel auf Rote Karte. Die Schiedsrichter gaben bereits früh im Spiel den Takt der Härte vor. Die Spieler hatten so die Chance, sich auf die Linie der Schiedsrichter einzustellen. Da die Linie über 60 Minuten klar durchgezogen wird, gibt es im gesamten Spiel kaum strittige Szenen oder Diskussionen. „Passend zum Spiel haben auch die Schiedsrichter eine sehr starke Leistung gezeigt“, betonte auch Dirk Becker.

Auch nach der Roten Karte lässt Trebbin nicht nach. Aber auch die Wölfe machen weiter mit. Lange nimmt sich aus dem Rückraum zunächst einen überhasteten Wurf, holt sich aber dann den Abpraller und trifft von Linksaußen zum 17:15 (40.). „Wir haben in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit leider unsere spielerische Linie verloren und haben auch mehrere Überzahlsituationen nicht gut genutzt“, so Becker. In der 45. Minute trifft Max Ziegler zum 20:16, Wehlmann nimmt im Laufe des nächsten MTV-Angriffs die Auszeit. Blöd: Nach der Auszeit zeigen die Schiedsrichter wie vor der Auszeit weiterhin passives Spiel an. Die Wölfe übersehen das, verlieren den Ball und kassieren durch Pfänder das 21:15.

ziegler langeDoch Wünsdorf ackert weiter. „Die kämpferische Einstellung war wirklich klasse“, lobt auch Wehlmann, „aber Trebbin hat das Spiel im Stile eines Meister ins Ziel gebracht“, ergänzt Becker. Die Wölfe können zwar noch durch einige starke Aktionen verkürzen, aber die Punkte bleiben beim Tabellenführer. Die Schlussminuten beginnen mit einer Szene, die symbolisch fürs Spiel steht . Lange kommt bei einer Abwehraktion zu spät. Die Schiedsrichter haben seinen Arm am Hals von Trebbins Jakob Henschke gesehen. Folgerichtig gibt es die Zeitstrafe – die dritte für Lange und damit die Rote Karte. Henschke geht zu den Schiedsrichtern, sagt, dass Lange nicht am Hals, sondern es ein normales Foul war. Die Schiedsrichter nehmen die Zeitstrafe zurück, Lange darf auf dem Feld bleiben. Eine tolle Geste, die unterstreicht, wie fair das Spiel insgesamt ablief. 

Nach dem Schlusspfiff dürfen die Wölfe-Fans zunächst ihre Mannschaft für eine starke Leistung feiern. Danach gehört den Hausherren die Derbyparty. Es wird ein gemeinsames Uffta Täterää angestimmt und kräftig gesungen. Trebbin freut sich über den Sieg, wohl wissend, dass es vielleicht die schwierigste Hürde war auf dem Weg zur ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Drei Spieltage vor dem Ende führt Trebbin die Tabelle weiter an. Grün-Weiß Finsterwalde ist allerdings nur einen Punkt hinter dem SC. Die Wölfe rutschen bei noch vier übrigen Spielen zunächst auf Platz 6 ab. Am 14. April empfängt das Rudel Chemie Guben, eine Woche später geht es nach Finsterwalde, wo die Wölfe dem nächsten Titelkandidaten das Leben schwer machen können.

SC Trebbin – Wünsdorfer Wölfe 25:23 (13:12)

SC Trebbin: Schirrmeister, Schmidt – Wagner 6, Pfänder 5, Henschke 3 (1/2), Rühlmann 3, Müller 3, Ziegler 2, Mahns 2, Frank 1, Kahle, Stollin, Wettengel, Emmermacher
Wünsdorfer Wölfe: Barsch, Hirsing – Hawaleschka 6, Neuendorf 6 (5/5), Lange 5, Albrecht 2, J. Rackwitz 1, N. Seegebrecht 1, Wendland 1, D. Becker 1, T. Becker, Vikhrov, Stenzel, Baumann
Schiedsrichter: Armin Beber / Peter Winkel – zeigten die stärkste Leistung, die in dieser Saison bei einem Wölfe-Spiel gepfiffen wurde. Gaben in der Anfangsphase eine klare Linie vor, die sie selbst auch nie verließen. Sie überließen die Plattform komplett den Spielern und waren so für alle Beteiligten sehr angenehme Spielleiter

Gelbe Karten: Frank, Ziegler – Lange, Albrecht, Hawaleschka
Zeitstrafen: 5:6 (Frank, Kahle, Wagner, Rühlmann, Wettengel – 3x Lange, 2x J. Rackwitz, D. Becker)
Rote Karten: Silvio Kahle (SC Trebbin / 34. wegen groben Foulspiels), Ronny Lange (MTV Wünsdorf / 57. wegen dritter Zeitstrafe)
Blaue Karten: 

Siebenmeter: 1/3 (33,3%) – 5/5 (100%)
Wurfquote: 25/48 (52,1 %) – 23/37 (62,1 %) 

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